Ashia Kamerun Non-Profit-Verein

Brian Prisley Tengwan aus Bangang, Bezirk Bamboutos, West-Kamerun

Geburtsjahr: 2007
Geburts-/Wohnort: Bangang / West-Kamerun
Als Patenkind vermittelt durch Ashia: Dezember 2016

Brian lernten wir Ende September 2016 im Alter von 9 Jahren kennen, als wir uns in einem Gemeinschaftszentrum trafen. Über 15 Eltern kamen damals mit ihren behinderten Kindern zu uns nach Bangang. Unter ihnen Brian und seine Grossmutter. Es hatte sich im Dorf das Gerücht herumgesprochen, dass «Ärzte» für Konsultationen und Operationen angereist seien. Ihre ganze Hoffnung lag nun auf uns, dass wir ihren Kindern helfen werden. Wir mussten den Eltern als erstes klar machen, dass wir keine Ärzte sind, sondern nur einige unserer bereits operierten Kinder treffen wollen. Die Enttäuschung stand den Angehörigen ins Gesicht geschrieben. Trotzdem nahmen wir uns Zeit, um mit allen zu plaudern und Fotos für spätere Dokumentationen zu erstellen.

Allen voran setzte sich Grossmutter Agnes für ihren körperlich behinderten Enkel Brian ein. Wir begannen ein längeres Gespräch. Während der Unterhaltung stellte sich heraus, dass die Grossmutter aus Bali Nyonga stammt, wo wir uns seit vielen Jahren sehr oft aufhalten. Mit unserem gemeinsamen Dialekt standen wir uns im Nu noch näher.

Brians Mutter hat ihn nach der Geburt aufgrund seiner Behinderungen verlassen. Seinen Vater kennt er nicht. Leider stellten wir auch ohne ärztliche Kenntnisse fest, dass Brian nicht mit einer Operation geholfen werden konnte. Der damals 9 Jahre alte Junge hat bis zu seinen Oberschenkeln kein Gefühl und beide Beine waren kalt. Er konnte ausschliesslich am schmutzigen Boden herumkriechen oder seine Grossmutter musste ihn tragen. Zudem hat Brian einen stark missgebildeten Rücken.

Das Schicksal von Brian liess uns nicht mehr los. Wir entschieden noch vor Ort, ihm umgehend einen Rollstuhl zu finanzieren, damit er nicht mehr auf dem Boden zur Schule kriechen musste. Dafür fuhr er kurze Zeit später ins Therapiezentrum nach Bafut. Die Physiotherapeuten stellten fest, dass Brian genug Kraft hat, um Aufrecht und mit Hilfe von Krücken zu gehen, was er während einer mehrwöchigen Therapie vor Ort erlernte.

Nur kurze Zeit nach unserer ersten Begegnung konnten wir Brian an seine Schweizer Patentante Daniela vermitteln. Sie zögerte nicht und sah, wie dringend Brian Hilfe benötigt. Mit dem monatlichen Patenschaftsgeld erhält die Grossmutter regelmässig Unterstützung für ihren süssen Enkel, der sich trotz seiner Behinderungen zu einem fröhlichen Kind entwickelt hat.

Wenn Sie daran interessiert sind, ebenfalls eine Patenschaft zu übernehmen, treten Sie mit uns in Kontakt. Wir helfen Ihnen gerne weiter!

➤ zum exakten Lageplan des Projekts auf Google Maps

Brian Prisley

Februar 2020: Ordensschwester Lilian mit Patenkind Brian.

Brian Prisley

Februar 2020: Ordensschwester Lilian mit Patenkind Brian.

Brian Prisley

Sommer 2019: Brian

Brian Prisley

Sommer 2019: Brian

Brian Prisley

Dezember 2018: Brian

Brian Prisley

Dezember 2018: Brian

Brian Prisley

Oktober 2018: Brian mit Katja Bruhin

Bangang Brian Prisley

Januar 2018: Brian schlägt sich tapfer mit seiner schweren Behinderung. Wir stehen ihm bei.

Brian Prisley

April 2017: Wir sind wieder persönlich vor Ort und treffen Brian sowie seine Schwester Nadia (links).

Brian Prisley

April 2017: Brian

April 2017: Auszug aus unserem Tagebuch

«Kurz nach 9 Uhr ging es auf Rundfahrt zu unseren verschiedenen Familien. Als erstes besuchten wir Brian in seinem Zuhause. Einen schwer körperlich behinderten Jungen, den ich auf der Septemberreise kennen gelernt und im Dezember als Patenkind vermitteln konnte. Brian ist von seiner Mutter unmittelbar nach der Geburt im Stich gelassen worden. Seinen Vater kennt er nicht. Warum war seine Grossmutter nicht mit ihm nach Bafut gefahren? Wir hatten versprochen, dass wir die Behandlung einer Operation und einen Rollstuhl übernehmen. Doch trotzdem hatte die Grossmutter immer wieder einen Grund gefunden, um Schwester Clementine mitzuteilen, dass es jetzt gerade nicht passt.

Wir trafen Grossmutter, Grossvater, Brian, seine 11 Jahre alte Schwester Nadia sowie den 2 Jahre alten Verwandten Joshua zu Hause an. Joshua, ebenfalls ein Enkelkind, das von einer anderen Tochter bei der Grossmutter «abgegeben» worden war. Ich war ziemlich enttäuscht von der Grossmutter und fragte sie, warum sie ihrem Enkel nicht helfen will. Schliesslich war sie ein halbes Jahr zuvor jammernd zu uns gekommen und hatte um Hilfe gebeten. Sie fand diverse Gründe, warum sie nichts getan hatte. Dass sie auf die Farm gehen muss und sich um ihre Ernte kümmern muss. Dass ihr Mann sie keinerlei unterstützt und ihr in gar nichts hilft, weil er zwei Frauen hat und sie auf sich alleine gestellt ist. Der Grossvater ist pensionierter Sportlehrer an einer Regierungsschule. Er nahm an unserem Gespräch nur halbwegs bis gar nicht teil. Die drei Enkelkinder gross zu ziehen scheint eindeutig ihre Sache zu sein.

Ich erkundigte mich bei Brian, ob ich sein Schlafzimmer ansehen darf. Er führte mich in ein Zimmer mit einem schönen Matratzenbett. Schwester Clementine zog mich zur Seite und teilte Brian mit, er soll mir sein richtiges Bett zeigen. Denn die Grossmutter hatte ihm zuvor im Dialekt mitgeteilt, er soll das Elternschlafzimmer zeigen... Nun führte mich Brian in ein Zimmer mit einer einfachen Holzpritsche, ohne Matzratze. Brian mache noch ins Bett, verteidigte sich die Grossmutter, deswegen könne er nicht auf einer Matratze schlafen. Immerhin willigte die Grossmutter nun ein, am Folgetag mit Brian nach Bafut zu fahren, um sich um seine Missbildungen zu kümmern. Ein erster positiver Schritt in die richtige Richtung. Schwester Clementine hatte es im letzten halben Jahr so oft erfolglos versucht. Doch es zeigte auch hier wie an vielen anderen Orten so viel mehr Wirkung, wenn die weisse Person kommt und etwas Druck ausübt.

Einige Tage später erfuhren wir per Telefon, dass die Grossmutter mit ihm nach Bafut gereist war. Doch wegen einer Infektion kann er momentan noch nicht operiert werden.»

Brian Prisley

April 2017: Das Haus der Grossmutter, wo sie mit den beiden Grosskindern lebt.

Bangang Brian Prisley

April 2017: Brian versucht, aufrecht zu stehen.

Brian Prisley

April 2017: Blick ins Schlafzimmer von Brian und seiner Schwester. Eine Matratze hat der kleine Junge nicht.

Brian Prisley

April 2017: Brians Beine sind schwer deformiert. Er sitzt für ein Foto auf sein hartes Bambusbett.

Bangang Brian Prisley

April 2017: Brian strengt sich an, aufrecht stehen zu können.

Brian Prisley

Ende September 2016: Brian strahlt uns an, obwohl er grosse körperliche Behinderungen hat und nur am Boden kriechen kann. Seinen Lebensmut hat er Gott sei Dank nicht verloren. Da er kein Gefühl in beiden Beinen hat, spürt er die vielen Verletzungen nicht, die er aufgrund seines Fortbewegens am Boden bereits erlitten hat...

Brian Prisley

Ende September 2016: Brian und Katja Bruhin mögen sich auf Anhieb.

Ende September 2016: Wir lernen Brian kennen und entscheiden umgehend, ihm zu helfen.

Brian Prisley

Ende September 2016: Brian hat stark deformierte Beine und Füsse sowie eine Deformation des Rückens.

Brian Prisley

Ende September 2016: Die Grossmutter von Brian präsentiert uns ihren Enkel und bittet verzweifelt um Hilfe.