Ashia Kamerun Non-Profit-Verein

Favour Ndeh aus Mankon bei Bamenda, Bezirk Mezam, Nordwest-Kamerun

Geburtsdatum: 10. April 2009
Geburts-/Wohnort: Mankon bei Bamenda / Nordwest-Kamerun
Als Patenkind vermittelt durch Ashia: März 2015

Unsere gemeinsame Geschichte mit Favour aus Mankon beginnt im November 2013. Damals konnte er im Alter von 3 Jahren dank Spendengeld seiner Patentante Edith operiert werden. Favour war aufgrund von Mangelernährung an Rachitis erkrankt und hatte stark deformierte Beine. Diese konnten nur noch operativ korrigiert werden.

Favour lebt bei seiner Grossmutter. Seine Mutter namens Sheila hat ihn verlassen und niemand weiss, wo sie sich aufhält. Seinen Vater hat er nie kennen gelernt. Die Grossmutter hatte keine finanziellen Möglichkeiten, um ihm diese teure Operation bezahlen zu können. So war sie enorm dankbar, als sie hörte, dass Spender ihrem Enkel helfen. Favour war schon immer ein sehr fröhlicher kleiner Junge, der trotz seiner Behinderung ein aktives Kind war. Seine beiden Beine konnten erfolgreich korrigiert werden. Nach der Operation ging es ihm bald besser und er wurde eingeschult.

Seine Patentante hatte ihn jedoch auch Monate später nicht vergessen und war vom Schicksal des kleinen Favour angetan. Da sie selbst Grossmutter von zwei kleinen Jungs ist, fühlte sie sich mit ihm verbunden. Sie bat uns, diesen kleinen Jungen wieder aufzusuchen. Sie wollte seiner Grossmutter längerfristig finanziell helfen, dass Favour sorgenfrei aufwachsen kann. Wir machten uns sogleich auf die Suche nach den beiden.

Die Grossmutter namens Margreth Nchang war überglücklich, als sie hörte, dass sie ab sofort jeden Monat Unterstützung erhalten. Sie erzählte uns, dass ihr Enkel momentan den ersten Kindergarten besucht. Beide wohnen im Ngulumg Quarter in der Nähe des Palastes von Mankon in der Mile 8 bei Bamenda. Gleichzeitig konnten wir den ersten Patenschaftsbeitrag übergeben und das neue Projekt starten.

Wenn Sie daran interessiert sind, ebenfalls eine Patenschaft zu übernehmen, treten Sie mit uns in Kontakt. Wir helfen Ihnen gerne weiter!

➤ zum ungefähren Lageplan des Projekts auf Google Maps

Favour Patenkind

August 2019: Favour und seine Grossmutter sind aufgrund des Krieges weg aus seiner Heimat nach Yaoundé geflüchtet. Wir begleiten die beiden weiterhin und unterstützen sie mit Patenschaftsgeld. In Yaoundé können wir sie treffen und die aktuelle Sitation besprechen. Favour besucht wieder die Schule und es geht der Familie den Umständen entsprechend soweit gut.

Patenkind Favour

...erhält Favour sein dringend benötigtes Hörgerät.

Favour Patenkind

Juli 2018: Favour. Als wir dieses Foto erhielten, wussten wir noch nicht, dass wir die Familie nun ab sofort aufgrund von politischen Unruhen länger nicht mehr besuchen können :-(

Favour Patenkind

April 2018: Favour

Favour Patenkind

Januar 2018: Favour

Patenkind Favour

Januar 2018: Favour trifft uns an einer Beerdigungszeremonie in Bali Nyonga.

Patenkind Favour

Januar 2018: Favour freut sich über seine Geschenke.

Patenkind Favour

Oktober 2017: Favour mit seiner Grossmutter und Post von seiner Patentante aus der Schweiz.

Patenkind Favour

Oktober 2017: Favour mit seinem Patenschaftsgeld.

Patenkind Favour

...mit seiner Grossmutter

Patenkind Favour

...mit seiner Grossmutter

Patenkind Favour

April 2017: Wir sind wieder persönlich vor Ort und besuchen Favour sowie seine Schwester Marianna.

Patenkind Favour

April 2017: Katja mit Favour.

April 2017: Auszug aus unserem Tagebuch

«Wir fuhren weiter Richtung Mankon, etwas ausserhalb von Bamenda. Dort besuchten wir unser Patenkind Favour. Die Grossmutter strahlte schon von weitem, als sie uns vorfahren sah. Alle Anwesenden kamen uns begrüssen. Das heisst, der Grossvater, Favour und seine Schwester Marianna sowie seine Stiefgrossmutter (die zweite Frau des Grossvaters) und deren Kinder. Für Favour und seine Schwester gab es Farbstifte und Zeichnungspapier von seinem Patengotti in der Schweiz. Zudem hatte sie ihm diverse Fotos von ihrer Familie mitgegeben, die er interessiert betrachtete. Die Grossmutter erzählte, dass sie Favour in Privatunterricht schickt, so lange der Schulstreik anhält. Sehr gute Nachrichten. Er war wie immer scheu und die Grossmutter teilte mit, dass er nach wie vor nicht gut höre. Deswegen antworte er nicht immer auf unsere Fragen. Für seinen «Halbonkel», den behinderten Bénédict, hatten wir eine riesige Schachtel Schmuck aus dem Container mitgebracht. Der Teenager, der irgendwann plötzlich aus unerklärlichen Gründen nicht mehr gehen konnte, hat viel Zeit, um es zu sortieren und zudem einen winzig kleinen Laden, bei dem ab und zu jemand vorbeikommt, um einzukaufen. Sein Laden besteht aus einem Holztisch unter einem einfach konstruierten Holzdach, wo er bisher Zigaretten in Einzelstücken und Whiskey in kleinen Plastikbeutelchen im Angebot hatte. Alles zusammen höchstens zwei Hände voller kleinen Dinge. Mit dem riesigen Angebot an Schmuck wird Bénédict bald ein florierendes Geschäft betreiben. Er hat eine Aufgabe und kann sich damit etwas verdienen. Staunend begannen alle zu schauen, was in der riesigen Kartonschachtel alles zum Vorschein kam. Der Verkauf startete unmittelbar. Denn erste Menschen gingen vorüber und ich quatschte sie an, ob sie nicht einen Blick in diesen interessanten Laden werfen wollen? Etwas perplex konnten die Männer gar nicht mehr anders als näher kommen und hinsehen. «Hast Du eine Frau zu Hause? Bestimmt freut sie sich riesig über dieses paar Ohrringe!» bequasselte ich die beiden. Und tatsächlich kauften sie ein... ich freute mich riesig für Bénédict, der mit dieser Beschäftigung bestimmt zu neuer Lebensfreude aufblühen wird.»

Patenkind Favour

April 2017: Bénédict, der behinderte «Halbonkel» von Favour, in seinem kleinen Verkaufsladen. Um ihn herum diverse Familienangehörige sowie Favour und die Grossmutter.

Patenkind Favour

April 2017: Favours Patentante hat ihm Farbstifte, Papier und Fotos geschickt.

Patenkind Favour

...mit seiner Grossmutter.

Patenkind Favour

...mit seiner Grossmutter.

Patenkind Favour

...mit seiner Grossmutter.

Patenkind Favour

...mit seiner Grossmutter.

Patenkind Favour

...mit seiner Grossmutter.

Patenkind Favour

... und empfängt das monatliche Patenschaftsgeld.

Patenkind Favour

Anfang September 2016: Favour mit seinen Familienangehörigen inklusive Halbbruder Benedict, dem wir einen neuen Rollstuhl gebracht haben.

Patenkind Favour

Anfang September 2016: Favour schiebt seinen behinderten Halbbruder Benedict im neuen Rollstuhl.

Patenkind Favour

Anfang September 2016: Favour mit Katja Bruhin.

Patenkind Favour

Anfang September 2016: Favour mit neuem Pullover.

Patenkind Favour

Anfang September 2016: Grosspapa zeigt, wo er sein neues Haus errichtet. Von Hand und ohne Maschinen. Manpower!

Patenkind Favour

Anfang September 2016: Grossmama mit ihren Enkeln.

Patenkind Favour

Anfang September 2016: Wir sind wieder persönlich vor Ort und übergeben das Patenschaftsgeld.

September 2016: Auszug aus unserem Tagebuch

«Auf der Hinfahrt hielten wir bei Patenkind Favour an. Auch hier hatten wir einige Geschenke und Fotos abzugeben. Alle freuten sich sehr, uns wieder zu sehen. Der Grossvater war erneut damit beschäftigt, ein weiteres Haus zu errichten. Alleine und in reinster Handarbeit. Trotz bereits fortgeschrittenen Alters. Diese Familie erfreute uns immer wieder über die Lebensfreude und wie wir mit ihnen Spassen konnten. So auch dieses Mal. Ich erkundigte mich nach dem Gehörproblem von Favour. Die Grossmutter erzählte, dass sie mit ihm in Behandlung im Spital ist und zeigte mir das Medikament, dass er momentan einnimmt. Es sei schon etwas besser geworden. Ich fotografierte mir die Medizin, um mir später im Internet Informationen zu beschaffen, für was sie genau sind und woran Favour wohl leidet. In Kamerun ist es nicht so, dass man zum Arzt geht und danach versteht, was man genau hat. Zumindest war es bei diesen «einfachen» Familien nicht so. Sie liessen sich die Medizin verschreiben und befolgten den Rat des Arztes. Ohne sich im Klaren zu sein, was man genau behandelt. Favour war nicht der erste Fall, den ich so zur Kenntnis nahm.

Ich schaute mich auf dem Compound um und fragte nach dem behinderten Benedict. Er sei dort oben, zeigten sie mir und er winkte mir zögerlich zu. Er war auf dem Platz des Nachbarn. Es sei schwierig, ihn zu transportieren, da sein Rollstuhl schon lange zu klein und defekt war. Benedict war bis zur 1. Sekundarklasse ganz gesund gewesen. Nach und nach war er immer schwächer geworden und konnte eines Tages gar nicht mehr gehen. Er ist der Sohn der zweiten Frau des Grossvaters, die ebenfalls mit auf dem Compound lebt. Sie hätten verschiedenste Spitäler besucht, doch niemand könne ihm helfen. Mittlerweile ist er 19 Jahre alt. Er habe auch Physiotherapie bekommen. Doch danach sei wieder alles beim Alten geblieben. Er könne noch ein wenig beim Kochen assistieren oder sich beispielsweise auch selber die Fingernägel schneiden. Das war es gewesen, was ich hatte hören wollen. Er konnte sich mit kleinen und feinen Dingen beschäftigen. Denn umgehend überlegte ich mir, dass er wohl einer war, dem wir unseren Schmuck zum Verkauf weitergeben könnten. So hätte er eine Beschäftigung und könnte sich selbst ein wenig etwas dazu verdienen. Wir teilten noch nichts mit, doch waren uns einig, dass dies eine gute Idee war. Zudem bestätigte die Mutter, sie würden hier an einer Strasse wohnen, wo viele Schulkinder hin und her gehen würden.

Favour ging mit mir auf seinem Compound umher. In einem einfachen Bretterverschlag fand ich 3 Ziegen vor. Sie züchten Ziegen zum Verkauf. Eine grosse können sie für 500 000 CFA (833 CHF) verkaufen. Das war bei einer ausgewachsenen Mutterziege gemeint. Eine kleine können sie für 80 CHF verkaufen. Wir verteilten den anwesenden Kids unsere mitgebrachten Kleidchen, Frottéetücher, Zahnbürsten, ein Spielball und Trinkflaschen sowie dem Grosi das Patenschaftsgeld für den aktuellen und den folgenden Monat. Stolz zeigte Favour ein Geschenk, das er von seiner Schule erhalten hatte. Aus allen Kindern war er der Zweitbeste im Rechnen gewesen. Dafür bekam er vier Hefter und einen Lineal. Lustigerweise packten sie das Geschenk erst aus, als wir sie fragten, was denn darin sei. Die Ferien dauern nun schon bereits knapp 3 Monate und sie waren nicht neugierig, zu wissen, was sich wohl darin befinden würde...

...

...Schon bald fuhren wir wieder beim Compound von Favour und seiner Familie auf, wo wir überraschte Gesichter entdeckten. Waren wir doch erst gerade hier gewesen. Wir fragten nach Benedict und baten, ihn zu uns zu holen. Danach packten wir unseren Rollstuhl aus und die Familie bekam grosse Augen! Der jüngere Bruder beförderte Benedict auf seinem Rücken in den neuen Rollstuhl und die Familie begann zu singen und zu tanzen. Alle freuen sich für Benedict und obwohl ich seit Monaten gedacht hatte, dass Assiatou in diesem Rollstuhl sitzen würde, fand auch ich, dass er im Moment bei Benedict dringender gebraucht wird. Die Familie bedankte sich mehrmals mit «Gott segne dich» und eine Tochter kam mit einem Teller essen in Form von Fleisch mit Sauce. Glücklicherweise wurde mir nichts davon angeboten. Denn ich war nach wie vor beschäftigt, mich auf dem Compound umzusehen und suchte unter anderem ihre abenteuerliche «Toilette» zwischen den Banenenstauden auf. In der Hoffnung, dass mir keiner der Nachbarn dabei zusieht. Privatsphäre ist hier wirklich fast überall ein Fremdwort. Doch auch daran habe ich mich inzwischen gewöhnt. Die Freude in dieser Familie war wirklich riesig. Ich ermunterte Benedict, sich nicht aufzugeben und mindestens mit seinen Armen noch Übungen zu machen und möglichst häufig mit seinem Rollstuhl herum zu fahren. So kann er eines Tages vielleicht auch wieder selber an die Hauptstrasse fahren, wenn er die Kraft behält. Dem Grossvater drückte ich eine Hand voll Colanüsse in die Hand und damit waren nun endgültig alle mehr als happy. Als wir den Compound im Auto verliessen, waren auch wir drei mehr als zufrieden über die «gute Tat», während uns die Familie noch lange nachwinkte.»

Patenkind Favour

...und freudig strahlend mit dem Patenschaftsgeld.

Patenkind Favour

...und dem Patenschaftsgeld.

Patenkind Favour

...und dem Patenschaftsgeld für den April.

Patenkind Favour

Februar 2016: Für den Monat März können wir das Patenschaftsgeld persönlich übergeben.

Patenkind Favour

Februar 2016: Die Patentante aus der Schweiz hat einen Brief mit Fotos ihrer Familie geschickt, welchen wir der Familie übergeben.

Patenkind Favour

Februar 2016: Die Familie baut sich zur Zeit ein neues Haus.

Patenkind Favour

Februar 2016: Favour freut sich riesig über unseren Besuch.

Patenkind Favour

Februar 2016: Zum Abschied wird gewunken... byebye, bis bald wieder...

Februar 2016: Auszug aus unserem Tagebuch

«Der nächste Besuch ging zu Favour, der nicht weit weg in Bamenda bei seinen Grosseltern lebt. Um 15 Uhr erreichten wir ihren Compound. Wie schon vor 6 Wochen kam uns die lustige und aufgeweckte Grossmutter mit einem riesigen Lachen im Gesicht entgegen. Auch hier gab es etliche Hände aller Anwesenden zu schütteln und sie zeigten uns ihr neues Haus, das sie gerade erbauen. Erneut spasste ich mit dem Opa, ob denn das nun mein Haus sei und wann genau es fertig sei, damit ich mich vorbereiten könne. In dieser Familie herrschte immer viel Humor und wir lachten auch dieses Mal viel gemeinsam. Wir übergaben der Grossmutter das Patenschaftsgeld für den laufenden Monat und einen Brief der Patentante aus der Schweiz. Interessiert lauschte sie der Botschaft, wer ihr hier was für Neuigkeiten schreibt und wer ihre Familie unterstützt. Die Kinder und die Grossmutter betrachteten die mitgeschickten Fotos auf dem Brief. Ihre Patentante ist ebenfalls Grossmutter. Sie teilt grosszügig mit dieser weit entfernten Familie ihr eigenes Glück und freut sich mit ihnen, dass es Favour gut geht. Als Dankeschön sang Favour ein Happy Birthday auf unsere Videokamera, welches die Patentante gemäss späteren Erzählungen für Stunden zu Tränen gerührt hat. Was wollen wir mehr...»

Patenkind Favour

Februar 2016: Favour mit dem Patenschaftsgeld.

Patenkind Favour

Dezember 2015: Favour (in der Mitte im braunen Jäckchen) mit seiner Schwester (rechts von ihm), seiner Grossmutter, dem Grossvater und allen mit ihm lebenden Kindern und Jugendlichen des Compunds sowie der zweiten Frau des Grossvaters.

Patenkind Favour

Dezember 2015: Favour mit seiner Schwester Marianna.

Patenkind Favour

Dezember 2015: v.l.n.r.: Katja Bruhin, Grossmama Margreth, unser Vereinsmitglied Gregory, Favour, seine Schwester, drei Waisenkinder, die mit der Grossmutter leben, der Grossvater und rechts von ihm seine zweite Ehefrau.

Patenkind Favour

Dezember 2015: Wir überbringen Weihnachtsgeld an die Familie.

Patenkind Favour

Dezember 2015: Das Bett der Familie, in welchem die Grossmutter mit 5 Kindern (!) schläft.

Patenkind Favour

Dezember 2015: Der kleine Raum ist Schlafzimmer und Wohnzimmer in einem.

Patenkind Favour

Dezember 2015: Die Toilette der Familie steht im eigenen Garten, ein simples Konstrukt aus Bastmatten und Gräsern...

Patenkind Favour

Dezember 2015: Blick in die Toilette, welche gleichzeitig als Waschraum dient.

Patenkind Favour

Dezember 2015: Grossmama Margreth zeigt uns ihren Garten hinter dem Häuschen, wo sie Gemüse anpflanzen und zur Toilette gehen.

Patenkind Favour

Dezember 2015: Aus diesem kleinen Rinnsal holt sich die Familie ihr Wasser zum Trinken und Waschen. Für uns einfach unvorstellbar, so wenig Wasser führt das kleine Bächlein...

Dezember 2015: Auszug aus unserem Tagebuch

«Wir fuhren weiter Richtung Mile 8, etwas ausserhalb Bamenda. Dort waren wir mit unserem Patenkind Favour verabredet. 3 Jahre hatten wir ihn nicht mehr persönlich gesehen. Auch er war ursprünglich ein Kind, das von uns operiert worden war. Seine Patentante entschloss sich zwei Jahre später, ihn als Patenkind zu übernehmen und seit da an sponsoren wir ihn jeden Monat. Nun trafen wir ihn endlich selber wieder. Und zwar zu Hause. Dies war immer das interessanteste an allen Treffen. Zu sehen, wie die Leute wirklich leben. Keine zurecht gemachte Situation mit schönen Kleidern, sondern ihren wirklichen Alltag. Favours Grossmutter Margreth erwartete uns am Rande einer Rüttelpiste und strahlte uns fröhlich an. "Kommt, ihr seid herzlich willkommen", rief sie uns zu. Es ging nicht lange, da kam auch Favour zu uns. Noch ganz scheu traute er sich kaum ein Wort zu sagen. Er konnte sich nicht mehr wirklich an uns erinnern, weil er damals noch zu klein gewesen war. Nun war er knapp 6 Jahre alt. Stolz erzählte seine Grossmutter, dass Favour der 7. von 57 Kindern im Zeugnis gewesen war. Er besucht die erste Klasse einer Privatschule, zu welcher er mit einem Schulbus hinfahren muss, da sie einige Kilometer entfernt ist. Favours Mutter hat ihn und seine Schwester verlassen und sie leben seit der Geburt bei ihrer Grossmutter. Die Grossmutter ist verheiratet. Mit im Compound leben der Grossvater und dessen zweite Frau. Die Grossmutter hat 6 Kinder, die zweite Ehefrau 8 Kinder. Lachend fragte ich den Grossvater, da sei er wohl in Vergangenheit sehr beschäftigt gewesen. Nebst den eigenen Kindern und Grosskindern leben noch drei Halbwaisenkinder im Compound, zu welchen die Familie schaut. Deren Mutter ist verstorben, der Vater irgendwo und übernimmt keine Verantwortung für sie. Namentlich sind das der 10 Monate alte Ambe Desmond, die fünfjährige Elisabet und der neunjährige Brandon. Sie alle profitieren von unserem monatlichen Geld, mit dem Margreth in ihrer kleinen "Küche" am Boden über dem offenen Feuer das Essen zubereitet.

Favour höre nicht so gut, das käme wohl von der Beinoperation, meinte die Grossmutter. Ammenmärchen sind weit verbreitet und die Leute sind sehr leichtgläubig. Doch sie sei mit ihm beim Arzt gewesen, es sei sonst alles ok mit den Ohren. Margret ist knapp 60 Jahre alt und lebt mit Favour und seiner älteren Schwester Marianna in einem kleinen Räumchen von geschätzten 20 Quadratmeter. Im Haus der zweiten Frau leben einige Teenager-Boys. Einer davon ist der 17 Jahre alte Benedict. Seit drei Jahren sitzt er im Rollstuhl. Er könne plötzlich nicht mehr gehen und fühle sich schwach. Die Ärzte wüssten nicht, was ihm fehlt. Der Rollstuhl sei eigentlich mittlerweile viel zu klein für ihn. Und die Schule könne er wegen seiner unbekannten Krankheit auch nicht mehr besuchen. Ein weiterer Junge hatte deformierte Beine. Wir motivierten die Mutter, mit ihm nochmals ins Spital nach Bafut zu fahren.

Was sich denn seit unserer finanziellen Unterstützung für sie verändert hatte, wollten wir von Margreth wissen. Sie sei in einem tiefen Loch gewesen. Nun sei sie wieder viel glücklicher, da sie keine Geldsorgen mehr habe. Sie schaue seit 9 Monaten zu diesen Waisenkindern, als ob es ihre eigenen seien. Mit unserem Geld habe sie Milch, Kleider, Schulgelder und den Schulbus bezahlen können. Auch der Grossvater schien glücklich, auch wenn ihr Leben nach wie vor für unsere Verhältnisse sehr bescheiden war. Margret zeigte mir auf mein Fragen hin ihre Toilette. Hinter dem Haus, auf dem eigenen Garten, war ein Loch, darüber einige wackelige Bretter und ein mehr oder weniger dichter Zaun aus Gräsern mit ein paar Tüchern als Sichtschutz. Ich teilte ihr mit, dass ich mich fürchten würde, dass ich hier hineinfallen könnte. Sie amüsierte sich über mein Interesse an ihrem Leben und noch mehr darüber, als ich ihr mitteilte, ob ich denn einmal so für drei Wochen hier einziehen könnte? Die Familie, vor allem die Grossmutter und auch der Grossvater spassten gerne mit uns. Der Grossvater wollte gleich eines seiner Mädchen in die Schweiz schicken. Ob sie nicht bei uns zur Schule gehen könne?

Das Wasser holt Margreth oder meistens die Kinder aus einem einige hundert Meter entfernten Rinnsal. Unvorstellbar, dass hiervon getrunken werden kann! Und auch wenn sie eigentlich in der viertgrössten Stadt in ganz Kamerun leben, leben sie komplett einfach und fast schon wie im Busch. So sah es an allen Ecken und Enden aus. Kaum verliess man die "Hauptader", wo der tägliche Verkehr sich hindurch schlängelte, traf man auf einfachste Hütten und mittellose Familien. Wie Favours Familie. Sie besassen fast nichts und trotzdem wollte uns die Grossmutter als Abschluss von ihren getrockneten Bohnen vom Feld mitgeben. Wir lehnten dankend ab und teilten ihr mit, sie solle dies doch für ihre Kinder verwenden, das sei für uns vollkommen in Ordnung, ohne etwas wieder zu gehen. Trotzdem war sie fast etwas traurig, dass sie uns nichts mitgeben konnte. Und zum Abschied winkten uns alle Familienmitglieder nach, lachten und freuten sich riesig, dass wir bei ihnen vorbei gekommen waren.»

Patenkind Favour

Dezember 2015: Favour mit dem Patenschaftsgeld.

Patenkind Favour

November 2015: Favour mit dem Patenschaftsgeld.

Patenkind Favour

September 2015: Favour mit dem Patenschaftsgeld für September und Oktober 2015.

Patenkind Favour

August 2015: Favour mit dem Patenschaftsgeld.

Patenkind Favour

Juli 2015: Favour mit seiner Grossmama.

Patenkind Favour

Juni 2015: Grossmama und Favour freuen sich.

Patenkind Favour

Mai 2015: Favour mit dem monatlichen Patenschaftsgeld.

Patenkind Favour

April 2015: Favour strahlt vor Freude über die wiederkehrende Hilfe aus der Schweiz.

Patenkind Favour

März 2015: Favour präsentiert sich stolz für die Kamera.

Patenkind Favour

Dezember 2013: Katja besucht Favour im Spital von Njinikom.

Patenkind Favour

Oktober 2013: Wir hören von Favours Schicksal, als er wegen seiner schiefen Beine zur Operation ins Spital kommt.