Geburtsjahr: 2013
Geburts-/Wohnort: Dschang / West-Kamerun
Als Patenkind unterstützt durch Ashia: Oktober 2017
– † 20. April 2020
Duplex war 4 Jahre alt, als wir auf ihn aufmerksam wurden. Bereits damals lebte er mit seiner Grossmutter und dem später verstorbenen und erblindeten Grossvater mütterlicherseits in Dschang. Die Eltern von Duplex (Vater Bertouse Tchouatang (Jahrgang 1972) und Mutter Carine Kouayi Noumen (Jahrgang 1980) sind noch am Leben und wohnen in der Nähe. Doch sie liessen Duplex und seine Geschwister schon in jungen Jahren bei den Grosseltern zurück und kümmerten sich nicht um sie. Die Grossmutter erhielt kaum finanzielle Unterstützung von den Eltern, da sie kein geregeltes Einkommen haben.
Duplex wurde im Zentralspital von Dschang zur Welt gebracht. Die Mutter absolvierte während der Schwangerschaft alle nötigen Untersuche. Einen Tag nach der Geburt weinte Duplex aufgrund starker Schmerzen. Der Doktor realisierte ein Problem und behielt den Säugling für einen Monat im Spital. Anschliessend konnte die Mutter mit ihrem Kind nach Hause. Alle dachten, nun ginge es ihm gut. Im Alter von 9 Monaten bemerkten sie, dass Duplex’ Kopf unnatürlich gross wurde. Zudem war er nicht wie andere Säuglinge in der Lage, am Boden zu kriechen oder aufzustehen. Die Eltern und Grosseltern hatten keine finanziellen Mittel, um dies in einem Spital abklären zu lassen.
Im Jahr 2016 half die Grossmutter Duplex mit einer Physiotherapie und es zeigten sich Fortschritte. Er versuchte zu gehen und aufzustehen und war sogar plötzlich in der Lage, Freude auszudrücken, wenn die Grossmutter zurück von der Feldarbeit kam oder ihm etwas zum Essen anbot. Er reagierte, wenn sie ihn ansprach und nahm zum ersten Mal seine Aussenwelt richtig wahr. Doch die Situation blieb leider nur für 4 Monate besser. Duplex ging es erneut von Tag zu Tag schlechter. Er konnte nicht mehr kriechen und keine Gefühle mehr mitteilen. Die Grossmutter brachte ihn wiederum ins Spital, wo ihm für 25 Rappen Paracetamol verschrieben wurde. Die Ärzte hatten keine Ahnung, was sie mit diesem Kind tun sollten.
Einen Monat später begannen sich seine Hände, Beine und Füsschen zu deformieren. Verzweifelt ging die Grossmutter mit dem Kleinkind aufs Neue zu einem Physiotherapeuten. Auch er konnte nicht helfen und diagnostizierte, dass diese Deformierungen vermutlich im Zusammenhang mit seinem Wasserkopf standen und verwies sie in ein professionelles Spital nach Yaounde. Für die Grosseltern blieb diese Reise und Behandlung unerschwinglich.
Ab dem Jahr 2017 hatte die Grossmutter gar keine finanziellen Möglichkeiten mehr, dem kleinen Jungen wenigstens mit Physiotherapie helfen. Sie versuchte es auf eigene Faust so gut es ging mit Massagen. Doch da sie keine Ausbildung dazu hat, wusste sie nicht, was genau sie tun sollte und sah keine Besserung. Duplex’ rechte Hand deformierte sich zunehmends und er konnte sie kaum noch bewegen. Mit der linken Hand hatte er glücklicherweise keine Probleme. Mit ihr konnte er Nahrung greifen und essen. Aufgrund der Krankheit war sein Kopf unnatürlich gross und schwer geworden.
Im August 2017 wurden wir auf die Familie und ihr Schicksal aufmerksam. Denn Duplex lebte in unmittelbarer Nähe von unserem Freund und Helfer Christian in Dschang, welcher uns darüber informierte. Sofort versuchten wir zu helfen. Nach einer ersten Untersuchung im September 2017 im Spital von Mbingo wurden die Ergebnisse zu Spezialisten in die USA geschickt. Duplex’ Kopf war zwischenzeitlich auf ein unglaubliches Gewicht angeschwollen, den der kleine Junge nicht mehr und die Grossmutter nur noch mit Mühe tragen konnte. Bis die Ärzte anreisten, dauerte es 4 weitere Monate.
Im Januar 2018 wurde Duplex endlich von seinem Leiden erlöst und sein Kopfdruck konnte gemindert werden. Schon kurze Zeit später ging es ihm deutlich besser. Er konnte seinen Kopf bald wieder selbstständig tragen und bewegen. Nachdem er sich von diesem operativen Eingriff erholt hatte, konnten wir uns im Sommer 2018 um die Behandlung seiner schiefen Beine kümmern. Sein Vater brachte ihn ins Spital nach Bafut. Auch diese Operation verlief erfolgreich. Aufgrund des Krieges, der während des Spitalaufenthaltes in Bafut ausbrach, mussten beide leider vorzeitig das Spital verlassen. Für die anschliessende Physiotherapie fand die Familie in ihrer Region Unterstützung.
Glücklicherweise konnten wir Duplex im Oktober 2017 an Patentante Pia vermitteln. Während 2,5 Jahren und bis zu seinem überraschenden Tod am 20. April 2020 unterstützte sie den gesundheitlich angeschlagenen Jungen. Durch sie erhielt seine mittellose und alleinstehende Grossmutter in unregelmässigen Abständen finanzielle Unterstützung. Die Ausgaben für Duplex und seine Geschwister waren gross. Die Grossmutter ist sehr dankbar, dass sie sich in jeder Notlage an uns wenden durfte. Wir alle konnten seinen Tod kaum begreifen und hoffen, dass er über dem Regenbogen heute ein fröhliches und schmerzfreies Leben hat.
Wenn Sie daran interessiert sind, ebenfalls eine Patenschaft zu übernehmen, treten Sie mit uns in Kontakt. Wir helfen Ihnen gerne weiter!
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