Ashia Kamerun Non-Profit-Verein

Philomaine Laitoua aus Gobo, Bezirk Mayo-Danay, Extrême-Nord-Kamerun

Geburtsjahr: 2013
Geburts-/Wohnort: Gobo / Extrême-Nord-Kamerun
Als Patenkind vermittelt durch Ashia: März 2018

Philomaine und ihre Familie lernten wir am Weihnachtsmorgen 2017 kennen. Sie war damals 4 Jahre alt und lebte mit Mama Cécile Faya und Papa Emmanuel Hinlina unmittelbar hinter dem Konvent der Ordensschwestern in Gobo. Gobo liegt im äussersten Zipfel der Region Extrême-Nord an der Grenze zu Tschad, wo die Not noch um ein Vielfaches grösser ist als im Rest des Landes. Die Familie hat insgesamt vier Kinder und Philomaine ist die Zweitjüngste. Mit auf dem Gehöft lebte ebenfalls die Schwester des Vaters mit zwei weiteren Kleinkindern.

An unserem allerersten Tag in Gobo waren wir frühmorgens zu Fuss auf dem Konventgelände unterwegs. Zwischen dem Maschendrahtzaun hindurch entdeckten wir einfachste Lehmhütten und kleine Kinder, die am offenen Feuer sassen und sich wärmten. Nicht alle Kinder trugen Kleidchen und diejenigen, welche Kleidchen hatten, wiesen Löcher auf. Eines der Kleinsten erspähte uns, doch war zu apathisch, um zu reagieren. Ungläubig starrte es in unsere Richtung und war auch auf unser Händewinken nicht in der Lage, darauf zu reagieren. Wir realisierten, in welcher Armut diese Familie lebt. Die Kinder hatten Hunger und kalt. Frühstück gab es nicht.

Lange Zeit war keine erwachsene Person zu sehen, während wir sie weiterhin beobachteten und versuchten, mit ihnen in Kontakt zu kommen. Nach langer Zeit entdeckte uns Papa am Zaun und grüsste uns. Zum Glück konnten wir uns ein wenig in Fulfulde mit ihm unterhalten. Die Landessprache Französisch beherrschte er kaum.

Ordensschwester Bertha warf schon seit längerer Zeit ein Auge auf diese Familie. Sie erzählte uns, dass aus finanziellen Nöten nur ein Kind der Familie (Antoinette) die Schule besuchen kann. Dies dank Sponsoring von allgemeinem Ashia-Spendengeld. Oft hörte sie die Kinder nachts weinen, weil sie Hunger hatten und häufig krank waren. Sie lebten in miserablen Zuständen und es fehlte an allem. Diese Kinder und ihre grosse Armut gingen uns nicht mehr aus dem Kopf...

Kurz nachdem wir zurück in der Schweiz waren, starteten wir eine Hilfskampagne gegen die Hungersnot. Philomaines Foto galt dabei als eines der Fotos, das am meisten aussagte. Ein kleines nacktes Mädchen mit Hungerbauch vor einer Lehmhütte mit Strohdach.

Glücklicherweise konnten wir nur kurze Zeit später in Daniela eine Patentante für Philomaine finden. Damit ist gewährleistet, dass sie und ihre Angehörigen monatlich finanzielle Unterstützung bekommen. Es soll Philomaine und ihrer Familie in Zukunft an nichts mehr fehlen. Ist ein Kind krank, kann der Arzt bezahlt werden und nach Möglichkeit sollen so viele von ihnen wie möglich die Schule besuchen.

Unerwartet verstarb Philomaines Vater Emmanuel am 19. April 2019. Da die Familie sich nach seinem Tod zerstritt, hat sich Mama Cécile entschieden, wegzuziehen. Dank der Patenschaft und allgemeinem Spendengeld konnten wir der Witwe helfen, sich und ihren Kindern für CHF 1000.– ausserhalb von Gobo ein neues Zuhause zu errichten.

Wenn Sie daran interessiert sind, ebenfalls eine Patenschaft zu übernehmen, treten Sie mit uns in Kontakt. Wir helfen Ihnen gerne weiter!

➤ zum Lageplan des Projekts auf Google Maps

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Januar 2020: Philomaine (im rosa Kleidchen) holt sich zu Weihnachten ihre Geschenke im Konvent von Gobo ab.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Oktober 2019: Philomaine ist gewachsen und es geht ihr wunderbar.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Oktober 2019: Dank der Patenschaft konnten wir Philomaines Familie ein kleines, einfaches Häuschen aufbauen.
Es ist mit einem einbruchsicheren Fenster mit Eisengittern und einer stabilen Eisentüre ausgestattet.
Preis für das Grundstück inkl. kleinem Garten à 1250 Quadratmeter: CHF 185.– / Preis für das Gebäude à 16 Quadratmeter: CHF 1000.–

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Oktober 2019: Rückseitenansicht des neuen Häuschens für Philomaine und ihre Familie.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Oktober 2019: Hier (links) wird die Familie in Zukunft wohnen. Traditionsgemäss darf die Mutter nach dem Tod ihres Mannes dessen Gehöft nicht sofort verlassen. Deswegen steht das Häuschen noch leer.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Oktober 2019: Dank der Patenschaft können Philomaines Geschwister in die kath. Primarschule von Gobo.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Juli 2019: Der Aufbau des neuen Heims für Philomaine und ihre Angehörigen läuft in flottem Tempo voran.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Juli 2019: Da die Hütte abgebrannt ist, entscheiden wir, der Familie mit einem Neubau zu helfen. Dass die Kinder im Freien schlafen müssen ist ein unzumutbarer Zustand, den wir sofort aus dem Weg schaffen wollen.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Juli 2019: Für ihren Neustart bekommen Philomaine und ihre Mutter neue Kochutensilien, Schuhe und Kleidchen. Da ihre Hütte abgebrannt ist, haben sie leider fast alles verloren.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Juli 2019: Philomaine hat sich zu einem fröhlichen und gesunden kleinen Mädchen entwickelt. Wir freuen uns riesig über ihre Fortschritte. Nun erbauen wir ihrer Mutter (seit April 2019 unerwartet verwitwet) und ihren Kindern eine neue Unterkunft, damit sie nach dem Brand nicht mehr länger im Freien schlafen müssen...

Patenschaft Kamerun

Juli 2019: Philomaine mit einer erneuten Ration Lebensmittel. Da ihre Hütte ebenfalls wenige Wochen zuvor komplett abgebrannt ist, kommt unsere Unterstützung mehr als nur im richtigen Augenblick.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Mai 2019: Philomaine vor den Lehmsteinen für eine neue Unterkunft. Man sieht dem kleinen Mädchen an, dass die Familie derzeit in grosser Sorge ist. Als wir vom Hausbrand erfahren, setzen wir uns sofort für sie ein und bieten unsere Unterstützung für einen Neuaufbau an.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Mai 2019: Philomaine und ihre Familie stehen vor ihrer abgebrannten Hütte. Mit grosser Mühe versuchen sie einen Neuaufbau. Alle Kinder müssen mithelfen, Lehmsteine zu tragen.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Mai 2019: Nachdem ein Feuer ihre Hütte zerstört hat, müssen die Kinder seit Tagen im Freien schlafen...

Patenmädchen Philomaine Kamerun

19. April 2019: Philomaines Vater verstirbt unerwartet nach einer schweren Malaria. Sein Leichnahm wird aus dem Spital auf das Gehöft zur Bestattung gebracht.

Patenschaft Kamerun

Kurz darauf stirbt leider ihr Papa (auf dem Foto hinten rechts). Es ist unser letztes Bild von ihm.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

September 2018: Philomaine geht es dank steter Unterstützung ihrer Patentante bestens.

Patenschaft Kamerun

Ein scheues Lächeln erhalten wir deswegen erst am darauf folgenden Tag.

September 2018: Auszug aus unserem Tagebuch

«Der letzte Besuch galt unserem Patenmädchen Philomaine und ihrer Familie. Die 5-Jährige stellte sich jetzt schon als kleine ‹Zicke› heraus, die genau weiss, was sie will oder eben nicht will. Sie war stinksauer, weil die Mutter ihre Haare geflochten hatte und starrte wütend auf den Boden. Wir hatten keine Chance auf Lächeln für ein Foto. Die Mutter drückte ihren Dank aus an diejenigen, die ihr in den letzten Monaten geholfen haben, dass es ihrer heute Familie besser geht. Sie habe so viel mehr Kraft gehabt, um auf der Farm zu arbeiten und sei so dankbar. Alle sind gesund, haben genug zu Essen und sind zufrieden. Der Vater ist vor Wochen fort gegangen. Ob er wieder zurückkommt, ist ungewiss. Doch dank des Sponsorings ist die Mutter sicher, dass es ihr und ihren Kindern auch in Zukunft gut gehen wird. Ihr Mann hat noch nie für sie und ihre Kinder gesorgt. Von daher spielt es keine Rolle, ob er bei ihr lebt oder nicht… Philomaine hat sich gut entwickelt und inzwischen richtige kleine Pausbäckchen bekommen. Sie mussten seit der Patenschaft nie mehr Hunger leiden und allen geht es gut.»

Patenmädchen Philomaine Kamerun

September 2018: Philomaine, Ordensschwester Bertha und Katja. Das kleine Mädchen hat bereits ihren eigenen Dickschädel und will nicht auf das Foto, weil sie schlecht gelaunt ist.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

September 2018: Philomaine mit ihren Angehörigen auf dem Hof der Familie.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Juni 2018: Philomaine – endlich hat sie ihr Lachen wieder gefunden... Dank ihrer neuen Patentante hat das Leiden ein Ende.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Juni 2018: Philomaine und ihre Angehörigen vor einer ihrer monatlichen Lebensmittelration inklusive neuer Kleidchen.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Juni 2018: Philomaine mit ihren Eltern und Geschwistern.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Januar 2018: Philomaine mit Papa und weiteren Kindern des Gehöfts.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Januar 2018: Papa Emmanuel mit Philomaine (hinten) und ihrer älteren Schwester.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Dezember 2017: Philomaine wurde mit diesem Foto zur Botschaftsträgerin unserer Hungersnot-Sammlung 2018.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Dezember 2017: Philomaine – sie ging uns nicht mehr aus dem Kopf...

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Dezember 2017: Das Wasser für das Gehöft muss mehrere Kilometer weit entfernt geholt werden.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Dezember 2017: Die Umgebung von Gobo, wo Philomaine lebt.

Patenmädchen Philomaine Kamerun

Juli 2017: Schwester Bertha hat Philomaine und ihre Familie bereits vor unserem ersten Kontakt unterstützt, so gut sie konnte. Die völlig mittellose Familie lebt direkt angrenzend an den Konvent der Ordensschwestern.