Ashia Kamerun Non-Profit-Verein

Tokang und Issa Konde aus Gobo, Bezirk Mayo-Danay, Extrême-Nord-Kamerun

Geburtsjahr: 2015 und 2012
Geburts-/Wohnort: Gobo / Extrême-Nord-Kamerun
Als Patenkinder vermittelt durch Ashia: Oktober 2019

Tokang (Jahrgang 2015) und seinen Bruder Issa Konde (Jahrgang 2012) lernten wir im Oktober 2019 kennen. Das Alter der beiden Kinder können wir nur schätzen, da es niemand genau weiss. Die beiden Jungs leben mit ihren Eltern Bernadette (Jahrgang 1991) und Pierre (Jahrgang 1986), dem Bruder Songo (Jahrgang 2008) und Schwesterchen Angeline (Jahrgang 2019) im Quartier Dom in Gobo an der Grenze zum Tschad.

Ordensschwester Bertha beobachtete die beiden verwahrlosten Jungs wenige Tage vor unserem ersten Zusammentreffen auf dem Markt. Sie suchten hungrig auf dem schmutzigen Boden nach Essen. Ihre Kleider waren zerlumpt und beide wirkten vollkommen verwahrlost. Als sie die Kinder ansprach, erzählten sie, ihr Vater sei verstorben. In denselben schmutzigen Kleidern lernten auch wir sie kennen. Es war offensichtlich, dass sie sich selbst überlassen waren. Ein junger Mann, der die Kinder begleitete, erklärte uns, sie hätten denselben Vater. Dieser habe drei Frauen gehabt. Ihre Familiengeschichte war nicht einfach zu verstehen. Erst einige Tage später klärte sich, dass der verstorbene «Vater» eigentlich der Grossvater der Kinder gewesen war. Dieser kam bei einem Mofaunfall im Jahr 2017 ums Leben. Seit dem Tod des Grossvaters leben die Kinder bei ihrem leiblichen Vater. Da er nie für sie gesorgt hat, haben sie ihn niemals als Vater wahrgenommen und keinerlei Bezug zu ihm. Der mitgekommene Halbbruder war demzufolge ihr «Halbonkel».

In den traurigen Augen der Kinder konnte man sehen, dass sie auf der Strasse lebten. Niemand kümmerte sich um sie und sie waren auf sich alleine gestellt. Eine unglaublich schlimme Geschichte. Am liebsten hätten wir die beiden zu uns ins Zimmer genommen und später mit nach Hause... Wie nur konnte man sie einfach im Stich lassen? Wir hätte weinen können und durften gar nicht zu viel darüber nachdenken, wie sie sich fühlen mussten. Um uns abzulenken, überlegten wir uns umgehend eine Lösung für sie. Als erstes beglückten wir Tokang mit einem Paar Schuhe, die wir im Gepäck mitgebracht hatten. Dass der kleine Junge barfuss unterwegs sein musste war kein Zustand. Als zweites erhielten beide eine Mütze. Diese kleinen Geschenke lösten ein Lächeln in ihren Gesichtern aus. Sie wurden zudem ernährt und erhielten Getränke. Es fiel uns extrem schwer, sie an diesem Tag gehen zu lassen. Doch wir mussten zuerst genauer abklären, wo sie sich derzeit aufhielten und wie wir sie am besten längerfristig unterstützen konnten.

Für weitere Abklärungen fuhren wir drei Tage später auf ihr Gehöft. Die Eltern zeigten uns die einfache Strohdachhütte, in der alle sechs Familienmitglieder gemeinsam schlafen. Es war ein trauriger und schlimmer Zustand, unter welchem die Kinder aufwuchsen. Nach wie vor trugen die Buben dieselben zerfetzten und schmutzigen Kleider. Keines der Kinder hatte an diesem Tag etwas gegessen. Issa erzählte, dass er um 5 Uhr morgens sein Zuhause verlassen hatte, um Essen zu suchen. Die Mutter konnte nichts kochen, da sie keine Lebensmittel mehr zu Hause und kein Geld für Einkäufe hatte. Auch an Geschirr fehlte es in diesem Haushalt. Der Vater räumte ein, er habe die Erdnüsse noch nicht vom Feld nach Hause bringen können.

Wir nahmen die Jungs umgehend mit, damit sie ihre erste Mahlzeit des Tages erhielten. Ab sofort waren sie herzlich eingeladen, täglich im Konvent zu essen. Da sie in unmittelbarer Nachbarschaft leben, können sie selbstständig vorbeikommen. Zudem wechselten wir sie für den Unterricht in die katholische Schule, wo wir sie unter Kontrolle haben. Issa besucht die erste und Songo die zweite Klasse.

Noch am gleichen Abend erklärte sich Patenonkel Rob bereit, die Familie längerfristig zu unterstützen. Unsere Freude war riesig. Manchmal ist es so einfach, Paten zu finden und manchmal ist es fast unmöglich und Kinder warteten ein Jahr oder noch länger. In ihrem Fall hatte diese Familie richtig grosses Glück gehabt.

Wenn Sie daran interessiert sind, ebenfalls eine Patenschaft zu übernehmen, treten Sie mit uns in Kontakt. Wir helfen Ihnen gerne weiter!

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Kinderpatenschaft Afrika Kamerun Extrême-Nord

Juni 2020: Die Freude der Jungs über ihre neuen Kleider und Schuhe dank der Patenschaft ist riesig.

Kinderpatenschaft Afrika Kamerun Extrême-Nord

Mai 2020: Die Jungs Issa Konde und Songa in der Schuluniform, der kleine Bruder ist noch nicht eingeschult.

Kinderpatenschaft Afrika Kamerun Extrême-Nord

Januar 2020: Die Jungs Issa Konde und Tokang kommen täglich zum Konvent, wo sie ihre Mahlzeiten erhalten.

Kinderpatenschaft Afrika Kamerun Extrême-Nord

Oktober 2019: Tokang hat es mit seinem zauberhaften Lächeln in unseren Kinderkalender 2020 geschafft!

Kinderpatenschaft Afrika Kamerun Extrême-Nord

Oktober 2019: Endlich gibt es lachende Gesichter, denn die Jungs müssen nicht mehr hungern.

Kinderpatenschaft Afrika Kamerun Extrême-Nord

Oktober 2019: Tokang verzaubert uns mit seinem Lächeln jeden Tag aufs Neue...

Kinderpatenschaft Afrika Kamerun Extrême-Nord

Oktober 2019: Tokang und Songo bei einer ihrer Mahlzeiten im Konvent von Gobo.

Blaise

...freuen sich über die Mützen und die Schuhe.

Kinderpatenschaft Afrika Kamerun Extrême-Nord

Oktober 2019: Die sechsköpfige Familie lebt gemeinsam in einer einfachen und kleinen Buschhütte mit Strohdach.

Kinderpatenschaft Afrika Kamerun Extrême-Nord

Oktober 2019: Die komplette Familie von Issa Konde und Tokang.

Kinderpatenschaft Afrika Kamerun Extrême-Nord

Oktober 2019: Um die Familiensituation genauer zu verstehen, besuchen wir die Jungs zu Hause.

Kinderpatenschaft Afrika Kamerun Extrême-Nord

Oktober 2019: Wir treffen Issa Konde und Tokang zum ersten Mal. Die Situation der beiden mehr oder weniger auf der Strasse lebenden Kinder ist sehr traurig und wir sind entsetzt.