Ashia Kamerun Non-Profit-Verein

Längerfristiges Schulsponsoring von Praises Nahbila

Praises Nahbila ist am 13. November 2007 geboren. Wir unterstützen das Mädchen seit September 2014. Dies dank längerfristigem Schulsponsoring durch Familie Zwicky. Das Mädchen besuchte bis zum Krieg im Jahr 2016 die Primarschule der kath. Schule in Bali Nyonga Town. Praises war immer sehr intelligent, wie ihre schulischen Leistungen bestätigten. In ihren Zeugnissen war sie meistens Klassenbeste oder Zweite.

Praises stammt aus sehr schwierigen Familienverhältnissen. Ihre alleinerziehende und geistig behinderte Mutter (Jahrgang 1984) ist nicht in der Lage, für das Mädchen aufzukommen. Sie lebte mit Praises sowie deren jüngerem Bruder Evaristus in der Nähe des Palastes von Bali Nyonga. Praises kam als Drilling zur Welt. Beide Geschwister sind verstorben. Praises Vater ist ebenfalls verstorben. 

Als wir sie Anfang Januar 2015 zum ersten Mal persönlich trafen, stand ein aufgewecktes kleines Mädchen vor uns. Wir waren unheimlich froh, ihr versprechen zu können, dass sie dank Schulsponsoring die Schule besuchen darf. Denn ohne fremde Unterstützung hätte sie keine Chance auf eine positive Zukunft.

Praises wurde über mehrere Jahre vor Ort von den kath. Ordensschwestern und zwei Lehrerinnen (eine davon ist ihre Tante Pascaline) überwacht. Sie verwalteten ihr Schulgeld und waren um ihr Wohlergehen besorgt. Sie prüften die schulischen Leistungen, stellten sicher, dass sie alle benötigten Schulutensilien hatte und dass es ihr zu Hause an nichts fehlte.

Aufgrund der politischen Unruhen und des darauf folgenden Schulstreiks ab Ende 2016 konnte Praises die Schule während drei Jahren nicht mehr besuchen. Im Januar 2020 ist sie mit ihrer Tante Pascaline aus dem Kriegsgebiet in die Hauptstadt nach Yaoundé geflohen. Ihre Tante hat sie mit sich genommen, da sie in der Grosstadt eine neue Anstellung fand. Denn in ihrer Heimat ist nach wie vor kein Unterricht und kein Kind geht zur Schule. So war auch die Tante über drei Jahre arbeitslos.

Praises war lange nicht mehr in der Schule und hatte in der Zwischenzeit leider sozusagen alles vergessen... Sie begann wieder in der zweiten Klasse und lernte erneut lesen und schreiben. In Bali Nyonga, wo sie lebte, war sie mitten im Krieg in der roten Zone. Praises erzählte uns von Pistolenschüssen, die sie ständig hörte. Oftmals flüchteten sie unter die Betten und versteckten sich über Tage zu Hause. Viele Hütten rundherum wurden abgebrannt. Ihr Haus steht glücklicherweise noch.

Das Mädchen hat während den vergangenen Jahren mit ihrer Mutter auf der Farm gearbeitet. Sie ist mittlerweile 13 Jahre alt, immer noch eher klein und schüchtern und nicht gleich weit wie andere in ihrem Alter. Doch sie kämpft tapfer. Sie versteht, dass sie viele Defizite hat, weil sie unter extrem schwierigen Umständen aufwächst. Der einzige Lichtblick in dieser schlimmen Situation ist ihr Schulsponsoring.

Wenn Sie daran interessiert sind, ebenfalls ein Schulsponsoring zu übernehmen, treten Sie mit uns in Kontakt.
Wir helfen Ihnen gerne weiter!

Schulsponsoring

Januar 2020: Exakt zwei Jahre sind vergangen, bis wir Praises und ihre Tante Pascaline wieder sehen konnten. Wir haben uns alle riesig gefreut!

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März 2019: Praises kleiner Bruder Evaristus versteht von den politischen Unruhen noch zu wenig und lacht trotzdem.

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Januar 2018: Praises mit ihrem Bruder Evaristus und Katja – ein fröhliches Wiedersehen. Als wir dieses Foto knipsten, wussten wir noch nicht, dass wir die Familie nun ab sofort aufgrund von politischen Unruhen länger nicht mehr besuchen können :-(

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Januar 2017: Praises mit ihrem Bruder und Tante beim Fotoshooting.

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Es passt perfekt und sie freut sich riesig darüber.

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...sind sogar in der Zeitung erschienen.

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...und ist bei der Feier nach Beendigung der Arbeit mit dabei, als wir unseren Arbeitern Essen spendieren.

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Anfang September 2016: Das neue Hausdach. Ein wunderbarer Anblick!

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..welche schon wenige Stunden später komplett fertig ist.

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Anfang September 2016: Nach der Offerte überlegen wir nicht lange, sondern geben den Auftrag, das löchrige Dach zu flicken und komplett neu zu bedecken.

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Anfang September 2016: Praises mit verwandten Kindern vor ihrer Hütte. Just happyness...

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Anfang September 2016: Praises mit verwandten Kindern in ihrer Hütte. Sie freut sich riesig, dass wir wieder da sind.

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Anfang September 2016: Wir bringen der Familie weiche Matratzen aus unserem Container.

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Anfang September 2016: Grosse Freude bei Praises und den restlichen Angehörigen über unsere Matratzen.

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Anfang September 2016: Endlich hat Praises ein weiches Bett und nicht nur eine Bambuspritsche.

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..damit wenigstens die einzige Glühbirne in der Hütte etwas Licht spendet.

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Ende August 2016: Praises

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Ende August 2016: Wir besuchen Praises in ihrem Zuhause, mitten zwischen weiteren ärmlichen Hüttchen.

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Ende August 2016: Im Gespräch erfahren wir, dass es in die Hütte regnet, weil das Dach komplett durchlöchert ist.

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Ende August 2016: Wir überlegen nicht lange, sondern lassen eine Offerte für ein neues Dach anfertigen. Unser Bauteam geht vor Ort, vermasst das Dach und berechnet uns den Preis für die Neubedachung.

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Ende August 2016: Praises mit ihrer Tante und weiteren Verwandten vor ihrem sehr ärmlichen Zuhause.

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Ende August 2016: Blick auf die Hinterseite der Hütte und auf das löchrige Dach.

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Ende August 2016: Lehrerin Pascaline gibt uns Auskunft über die Verhältnisse von Praises und ihrer Tante.

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Ende August 2016: Blick in den Topf der Familie. Nicht viel steht ihnen zur Verfügung... einige kleine Fischchen und etwas Sauce.

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Ende August 2016: An der Kochstelle der Familie. Auf offenem Feuer wird auf einfachste Art und Weise zubereitet.

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Ende August 2016: Die Tränen stehen noch in Praises Gesicht, als wir gemeinsam fürs Foto auf ihrem Bett sitzen. Sie ist verzweifelt und traurig und ihre Situation ist schwierig und fast unerträglich für das kleine Mädchen.

Ende August 2016: Auszug aus unserem Tagebuch

«Wir hatten uns nun mit Pascaline verabredet. Sie ist Lehrerin an der kath. Schule und wir wollten gemeinsam mit ihr nach einem Mädchen namens Praises sehen, welchem wir das Schulgeld bezahlen. Ich hatte sie noch nie zu Hause besucht und wollte mir ein Bild davon machen, wie sie lebt. Praises lebt bei einer Cousine von Pascaline.

Um 15 Uhr erreichten wir die Hütte, in welcher Praises lebt. Ich staunte, wie weit sie zu Fuss zur Schule gehen muss. Von einer der Strassen entfernt, wo man noch mit dem Auto hinkommt, ging es zu Fuss weiter durch enge Gässchen und zwischen Häusern hindurch. In einer einfachen Unterkunft im Hinterhof begrüssten wir ihre Tante, das Mädchen und weitere Kleinkinder. Obwohl es nicht das erste Mal war, dass ich Hausbesuch tat, war ich jedes Mal überrascht, dass man einfach kommt und sich in die Hütte setzt. Und sich dann nach und nach schlau macht, wer wer ist. Ohne zu warten, dass die Familie ins Haus bittet. Auf einfachstem Erdboden standen einige kleine Holzhocker und in der Mitte des Raumes fand ich die Küche (Kochstelle) am Boden vor. Ein offenes Feuer und einige Steine mit Töpfen darum herum.

Die Tante begann aus dem Leben von Praises zu erzählen. Mittlerweile besucht sie die 3. Klasse. In der Schule war sie sehr gut und hatte als Drittbeste abgeschlossen! Praises wohnt bei Tante Delphine Luma (Ma Nyong), weil ihre eigene Mutter (die Schwester der Tante) «mad» ist. Eigentlich hat sie Praises nur geboren und nicht mehr. Sie hat sich nie um sie gekümmert und ist auch nicht in der Region. Sie geht eher der «Arbeit» einer Prostituierten nach. Praises hat 4 jüngere Geschwister, die aus der gleichen Situation entstanden sind. Die Väter sind unbekannt. Praises verstand ihre Situation sehr wohl, denn plötzlich begann sie zu weinen. Wir trösteten sie und erkundigten uns weiter nach der aktuellen Situation. Nur so konnte ich verstehen, was passiert war und wie wir am besten helfen können. Das Mädchen zeigte mir, auf welcher harten Pritsche und in welch' kleinen Räumchen sie mit ihrer Cousine schläft. Das Bett besteht aus Bambusholz und hat nur eine Decke darüber. Auf dem Bett erledigt sie auch Hausaufgaben. Alles ist eng, dunkel und schmutzig. Im selben Raum schläft auch die Tante und deren 4 Kinder. Für die ganze Hütte hat es eine einzige Glühbirne, um nachts etwas Licht zu haben. Jeden Monat bezahlt die Tante 1000 CFA (1.65 CHF) dafür. Praises hilft mit, den Compound zu putzen und kann Essen erwärmen. Auch ein Feuer in der Küche zum Kochen zu entfachen ist für sie kein Problem. Die Küche/Wohnraum hat eine Grösse von zirka 4 x 4 Metern, das nebenan liegende Schlafzimmer ist noch kleiner.

Für diesen Tag standen eine Hand voll winziger getrockneter Fische bereit zum Essen. Dies musste für die Tante und 6 Kinder ausreichen. Eines der Kleinkinder röchelte. Das sei schon seit Geburt so, teilte uns die Tante mit. Sie habe es im Spital untersuchen lassen und wisse nicht, was man tun könnte. Die Armut in dieser Familie war deutlich grösser als ich bisher angenommen und mir hatte vorstellen können… Überall gab es Problemfälle, doch diese Familie lebt wirklich unter enorm schwierigen Bedingungen und einem unendlichen Ausmass an Hilfsbedürftigkeit.

Es war schön, ausreichend Zeit zu haben, um sich mit allem zu befassen, um es besser verstehen zu können. Denn Kinder, die ihr Schulgeld nicht bezahlen können gibt es hier an jeder Ecke. Erst wenn man sich genauer damit befasst, kann man verstehen, wie schwierig es wirklich ist. Delphine erzählte von ihren eigenen vier Kindern. Die älteste Tochter ist 22 Jahre alt und arbeitet als Haushaltshilfe in Douala. Die zweitälteste Tochter namens Doris ist 16 Jahre alt und besucht trotzdem erst die 3. Primarschule. Das Geld hatte nicht ausgereicht, um sie von Kindesbeinen an in die Schule schicken zu können. Diese beiden Kinder waren von ihrem ersten Partner. Von einem zweiten Partner hat sie den 10 Jahre alten Celestine Feh, er besucht die 4. Klasse. Womit man sieht, wie unwichtig hier eine Ausbildung von Mädchen angesehen wird… Von einem weiteren Partner hat sie den 4 Jahre alten Evaristus, welcher noch nicht eingeschult worden ist. Sein Vater ist verstorben. Ich fragte die Mutter, von was sie hier überlebt. Sie verkauft etwas Salz auf dem Markt. Ihre Eltern sind beide verstorben. Der Vater vor 3 Monaten, die Mutter erst vor knapp 2 Wochen. Mit keinem der Väter der Kinder lebt sie zusammen und keiner sorgt für sie. Der Zustand war wirklich schlimm.

Sie erzählte, ihre Mutter sei verstorben, weil es in der Regenzeit überall in die Hütte tropft. In der Tat stellten wir fest, dass das Blechdach über und über mit Löchern versehen ist. Nun verstand ich auch, warum überall Töpfe auf den Betten aufgestellt waren. Das Feuer schützen sie vom Regen mit einem grossen Topf, den sie darüber stülpen. Die Grossmutter wäre noch am Leben, wäre das Dach nicht in einem solchen schlechten Zustand.

Ich musste nun dringend zur Toilette. Eine gute Gelegenheit, nach diesem Örtchen zu sehen. Die Tante führte mich hinters Haus und zeigte auf den Boden. Schutz wie eine Bastmatte oder einen Zaun für ein wenig Privatsphäre gab es keine. Glücklicherweise war gerade niemand zu sehen, als ich mich im Gebüsch erleichterte. Die Häuser waren eng aneinander und der Nachbar umgehend in sichtbarer Nähe. Hier waschen sie sich auch. Es gibt weder einen Zaun, der vor Blicken schützt, noch einen Wasserhahn. Ein Lavabo schon gar nicht. Ihr Wasser zum Trinken holen sie sich zu Fuss aus dem Fluss. In der Trockenzeit heisst das 3 Kilometer weit gehen. In der Regenzeit wie jetzt 1 Kilometer. Das Wasser zum Waschen von Körper oder Kochutensilien holen sie 200 Meter weit entfernt. In einem schon zuvor eher schmutzigen Wässerchen wusch ich nach meinem Geschäft die Hände vor der Hütte. Die Tante erzählte, für das grosse Geschäft gehen sie zu Fuss in ein Gehege, wo Schweine hausen. Diese würden den Kot später fressen… Und diese Familie ist nicht die einzige, die sich dort erleichtern muss. Anscheinend geht so ziemlich das ganze Quartier namens Jam Jam dorthin. Ihr unmittelbarer Nachbar besitzt eine Toilette, doch er erlaubt es der Familie nicht, sie zu benützen.

Die enorme Armut dieser Familie war wirklich kaum mehr zu übertreffen. Sie reihten sich ein in weitere Schicksale, die wir bereits gehört oder gesehen hatten. Wir entschieden sofort, ihnen bei der Renovation des Daches zu helfen. Die Tante entschuldigte sich, dass noch kein Essen für uns bereit sei. Sie würde sehr gerne für uns kochen! Auch hier besass man nichts und wollte trotzdem teilen… Wir lehnten dankend ab und ich sagte ihr, ich sei viel sowieso glücklicher, wenn sie damit ihre Kinder verpflegt.»

Schulsponsoring

Februar 2016: Wir sind auf Schulbesuch und treffen Praises in ihrer Klasse. Das von ihren Sponsoren überwiesene Geld werden die für sie zuständigen Lehrerinnen unter anderem gleich für einen neuen Schulpullover, eine Schultasche und neue Schuhe verwenden. Der Pullover ist löchrig und die Schuhe, welche Praises trägt, sind längst zu klein. Die Lehrerin erwähnte, dass sie auch noch nicht alle Lesehefte besitzt, welche eine Zweitklässlerin haben sollte.

Schulsponsoring

Januar 2015: Praises (links) mit Schulfreundin Lacia (rechts) und Katja Bruhin.

Schulsponsoring

Januar 2015: Die Erstklässlerin mit ihren Lehrerinnen, welche gleichzeitig ihre Betreuungspersonen sind.

Schulsponsoring

Januar 2015: Zu Weihnachten gibt es für Praises und ihre Freundin Lacia zwei paar neue Schuhe von Ashia :-)

Schulsponsoring

Schulgeld-Beleg 2014/2015 von Praises.

Schulsponsoring

Dezember 2014: Praises (l.) in ihrer neuen Schuluniform.