Ashia Kamerun Non-Profit-Verein

† Analatresie-Patientin Jelisa aus Bamenda, Region Nordwest, Kamerun

Analatresie Fehlbildung Enddarm Kamerun

Operation finanziert durch private Spende (im Mai 2023)

Von Jelisa erfuhren wir am 24. Mai 2023, eine Woche, nachdem sie geboren wurde. Ihr Krankheitsfall erreichte eine unserer Ordensschwestern, welche die Familie persönlich kennt. Auf diesem Weg fand der Hilferuf zu uns.

Kaum auf der Welt, stellten Ärzte und Eltern fest, dass Jelisa mit einer anorektalen Fehlbildung (fachsprachlich Analatresie) geboren worden war. Jelisas Analöffnungsstelle war verschlossen. Gemäss Internetrecherche bedeutet dies eine Fehlanlage des Anus, die mit einer Häufigkeit von etwa 1:4000 auftritt. Es blieb keine Zeit, um lange nachzudenken. Sofort im Anschluss an die Geburt nahmen Ärzte eine Notoperation vor. Dabei wurde auf der Bauchoberseite ein vorübergehender Ausgang für den Darminhalt geöffnet.

Jelisa hatte noch nicht einmal einen eigenen Namen bekommen, so notfallmässig wurde ihr Fall publik. In allen ihren Akten wurde sie deshalb die ersten Wochen unter «Baby Lilian» geführt.

Jelisas Eltern Lilian Nifikeh und Emmanuel Timchia Nkwain stammen ursprünglich aus Kom. Sie haben insgesamt drei Kinder, die beiden älteren sind im Alter von sechs und zwei Jahren. Die Familie lebt in Bamenda, wo der Vater seiner Arbeit in einem Spital als Reinigungskraft nachgeht. Dort wird er sehr geschätzt und erhielt von seinen Vorgesetzten den Titel eines «aussergewöhnlich guten Angestellten». Lilian ist Hausfrau.

Im Alter von vier Wochen stellten Ärzte bei einem weiteren Untersuch fest, dass das kleine Mädchen nebst dieser Fehlbildung einen Herzfehler (Ventrikelseptumdefekt, ein Defekt in der Scheidewand zwischen den beiden Herzkammern) hatte.

Da die Familie nicht über den nötigen finanziellen Betrag für die erste ausgeführte Operation von CHF 625.– verfügte, blieb die Mutter mit ihrem Kind im Spital. Sie konnte lediglich eine Anzahlung von CHF 33.– tätigen. Verzweifelt suchten die Eltern in der Verwandtschaft nach finanzieller Hilfe für ihr Neugeborenes. Stets kamen neue Kosten auf sie zu. Denn die Mutter musste über mehrere Wochen regelmässig ins Spital, wo Jelisas Öffnung kontrolliert und gereinigt wurde. Das kleine Mädchen erhielt einen weiteren operativen und erfolgreichen Eingriffe im Alter von drei Monaten.

Unerwartet verstarb Jelisa am 4. Oktober 2023 im Alter von nur fünf Monaten.

Du warst so jung,
Du starbst so früh,
vergessen werden wir dich nie.

❤ Ruhe in Frieden, kleine Jelisa. Du bleibst in unseren Herzen!

Die Kosten für die Operation inklusive Transport, Verpflegung, Nachkontrolle und Dokumentation mit Fotos beliefen sich auf CHF 625.–.

Analatresie Fehlbildung Enddarm Kamerun