Ashia Kamerun Non-Profit-Verein

Brunnenprojekt mit Wasserturm Bangang, Bezirk Bamboutos, West-Kamerun

Nachdem wir in Bangang für die Primarschulkinder ein neues Primarschulhaus errichten konnten, war der grosse Wunsch von allen, den 350 Kindern (Stand Januar 2019) dieser Schule Wasser zur Verfügung zu stellen. Der Schulhausbau war im Gedenken an Josiane Hein vom Rotary Club Einsiedeln und dem Rotary Club Echternach (Luxemburg) finanziert worden. Nach wie vor schlug das Herz der Erbgemeinschaft und der beiden Clubs für unsere Projekte in Kamerun. Gemeinsam entschieden wir, an gleicher Stelle eine Brunnenbohrung mit einem Wasserturm sowie einem 3000-Liter-Wassertank zu realisieren.

Nach dem ursprünglich mit CHF 5560.– kalkulierten Betrag einer manuellen Handbohrung mit allen zusätzlichen Aufbauarbeiten begannen diverse für uns alle unvorhersehbare Herausforderungen. Im Februar 2020 begann ein erster Brunnenbaumeister mit einer Handbohrung (Bohrloch Nr. 1) und stiess leider nach einigen Metern Tiefe auf Felsen. Anstatt sich um die Fertigstellung zu kümmern, verliess er unsere Baustelle im April 2020 mit einem offenen Loch sowie einem angefangenen Wasserturm und dem Wassertank. Über Monate blieben wir im Unklaren darüber, wie unsere Brunnenbohrung weiter vorangehen würde und ob der Baumeister sein Werk jemals fertigstellen würde.

Als wir im November 2020 wieder persönlich vor Ort waren, besprachen wir mit den ortsansässigen Ordensschwestern das weitere Vorgehen. Wir mussten gemeinsam entscheiden, dass es mit einer Handbohrung an diesem Ort nicht möglich ist, jemals auf Wasser zu stossen. Noch im gleichen Monat organisierten wir einen Baumeister mit grosser Bohrmaschine. Dieser begann im Dezember 2020 damit, an einem zweiten Ort ein Loch in einer Tiefe von 40 Metern zu graben (Bohrloch Nr. 2). 35 Erdschichten wurden erfolgreich durchbrochen, bis unglücklicherweise das Wasserleitungsrohr im Boden brach. Die Arbeiter entschieden, an einer weiteren Stelle erneut zu bohren (Bohrloch Nr. 3). In einer Tiefe von 43 Metern verhakte sich die grosse Bohrmaschine im Felsen und ging weder vorwärts noch rückwärts. Erneut stand unsere Baustelle still. Die Arbeiter gruben das Bohrwerk in Schwerstarbeit und von Hand aus der Tiefe. Gleichzeitig verliess auch dieses Bauteam nach dem erfolglosen Versuch unsere Baustelle und hinterliess eine halbfertige unbrauchbare Arbeit sowie ein weiteres offenes Bohrloch auf dem Gelände.

Nach wie vor standen wir im Unklaren, ob und wann wir endlich erfolgreich auf Wasser stossen würden. Für eine erneute Bohrung mit grosser Maschine wurde im März 2021 eine dritte Firma beauftragt (Bohrloch Nr. 4). Auch sie scheiterte an der schwierigen Bodenbeschaffenheit. In 90 Metern Tiefe stiessen sie zwar auf Wasser, doch die Bohrung fiel anschliessend in sich zusammen und verschlammte das Bohrloch bis auf eine Tiefe von 65 Metern. Nun hatten wir zwar endlich Wasser, doch es war nicht sauber und auch nicht ausreichend vorhanden. Gemeinsam wurde entschieden, an einer neuen Stelle etwas weiter entfernt als bisher neu zu bohren. Im April 2021 war unsere Bohrung (Bohrloch Nr. 5) endlich erfolgreich! Wir konnten endlich aus einer Tiefe von 83 Metern sauberes Wasser in grosser Menge fördern.

Mit diesen unvorhersehbaren zusätzlichen Arbeiten sowie Schliessungen der vorherigen Bohrlöcher und Aufräumen des Grundstückes aufgrund der Arbeiten und der zum Teil demolierten Umgebung, stimmten unsere finanziellen Aufwände sehr schnell nicht mehr mit unserem ursprünglichen Kostenvoranschlag überein. Wir hatten bereits deutlich mehr ausgegeben als kalkuliert. Trotzdem wollten und konnten wir unser Ziel nicht aus den Augen lassen: den Primarschulkindern sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen. So entschieden wir, die letzte Etappe in Angriff zu nehmen. Wir veranlassten die Verlegung der Leitungen zur rund 500 Meter entfernten Primarschule sowie den Aufbau einer einfachen Wasserstelle, an der sich die Kinder sowie Lehrpersonen frei bedienen können.

Im Oktober 2021 war es endlich so weit. Wir erhielten erste Fotos von unserer Wasserstelle direkt vor dem Primarschulhaus. Am 1. November 2021 wurde das Geschenk des sauberen Wassers gemeinsam mit dem ortsansässigen Pfarrer sowie allen Kindern, Lehrpersonen sowie Ordensschwestern mit grosser Freude eingeweiht und gefeiert. Von dieser Wasserstelle profitieren zusätzlich die Schülerinnen unseres Bildungszentrums sowie der Konvent der Ordensschwestern.

Wir waren nach bangen 20 Monaten sehr erleichtert, als wir es trotz mehrerer Rückschläge schafften, unser Projekt erfolgreich zu realisieren. Wir bedanken uns von Herzen beim Rotary Club Einsiedeln und dem Rotary Club Echternach (Luxemburg), durch deren finanzielle Mithilfe in der Höhe von CHF 6500.– wir dieses Wasserprojekt realisieren konnten. Wasser ist Leben...

Bohrlochtiefe:

  • 83 Meter
  • Wasserturmhöhe:

    • 7,5 Meter
    • Wassertankgrösse:

      • 3000 Liter

Kosten:

  • Die gesamten Baukosten beliefen sich auf CHF 17 350.–.

Zeitfenster:

  • Projekt-Start: Februar 2020
    Projekt-Fertigstellung: Oktober 2021
    Projekt-Einweihung / offizielle Ashia-Übergabe: Dezember 2021

➤ zum exakten Lageplan des Projekts auf Google Maps

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

Januar 2022: Offizieller Dankesbrief der Diözese Bafoussam für unsere Hilfe.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

November 2021: Eine Schülerin liest im Namen aller Kinder ihre Dankesrede während der Eröffnungsfeier in Bangang.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

November 2021: Zur Eröffnungsfeier der neuen Wasserstelle segnet der Pfarrer unser Projekt und den Standort.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

November 2021: Wir freuen uns riesig, dass unsere PrimarschülerInnen endlich ausreichend und sauberes Wasser haben!

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

November 2021: Dankesrede der SchülerInnen während der Eröffnungsfeier in Bangang.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

November 2021: Dankesrede von Ordensschwester Odette während der Eröffnungsfeier in Bangang.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

November 2021: Dankesrede des Schuldirektors während der Eröffnungsfeier in Bangang.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

Oktober 2021: Unglaublich aber wahr, nach 20 Monaten können wir den PrimarschülerInnen endlich Wasser offerieren.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

Oktober 2021: Nun geht es an die letzte Etappe. Die 500 Meter lange Wasserleitung zum Primarschulhaus ist verlegt.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

Mai 2021: Endlich –  wir sind auf sauberes Wasser gestossen, und dies in ausreichender Menge und bester Qualität!

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

April 2021: Um endlich erfolgreich auf Wasser zu stossen, wechselt da Bauteam den Bohrplatz und bohrt unser 5. Bohrloch.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

März 2021: Das 4. Bohrloch ist von 90 auf 65 Meter in sich zusammengefallen – was für ein erneuter Schicksalsschlag.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

März 2021: Die Arbeit am 4. Bohrloch – erneut ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen. Das Bohrloch verschlammt.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

März 2021: Das dritte Bauteam fährt auf das Gelände in Bangang.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

März 2021: Wir engagieren ein drittes Bauteam, welches uns eine Analyse des Bodengesteins anfertigt.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

Dezember 2020: Von Hand graben Arbeiter den Bohrer aus 40 Metern Tiefe, bevor sie frustriert die Baustelle verlassen.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

Dezember 2020: Die Pechsträhne geht weiter. Im dritten Bohrloch bleibt die Bohrmaschine im Fels stecken.

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Dezember 2020: Zum zweiten Mal haben wir Pech... Die Wasserleitungen brechen in einer Tiefe von 40 Meter.

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Dezember 2020: Das 2. Bohrloch gewinnt langsam aber sicher an Tiefe.

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Dezember 2020: Erfolgreich durchbohrt die Maschine 35 verschiedene Erdschichten. Unsere Vorfreude steigt...

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Dezember 2020: Mit neuem Bauteam geht es an unser 2. Bohrloch in Bangang.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

November 2020: Die Ordensschwestern von Bangang mit Katja Bruhin. Gemeinsam haben wir das Ziel, Wasser zu finden.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

November 2020: Nur mit einer Bohrmaschine wie dieser können wir in dieser Region ein neues Loch in Angriff nehmen.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

November 2020: Da wir endlich jemanden gefunden haben, der mit einer Maschine bohren kann, ersuchen wir um Offerte.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

November 2020: Blick auf den Wasserturm und im Hintergrund auf unser Primarschulhaus «Josiane Hein».

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November 2020: Der Tank steht bereit auf dem Wasserturm – doch unser 1. Bohrloch fördert viel zu wenig Wasser.

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November 2020: Wir müssen entscheiden, was mit unserem erfolglosen 1. Bohrloch geschehen soll.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

April 2020: Bereits ist der Boden für den Tank auf einer Höhe von 7,5 Metern fertiggestellt.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

April 2020: Nun geht es an den Aufbau des Wasserturmes.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

März 2020: Vorbereitung für den Aufbau des Wasserturmes. Die Armierungseisen liegen angefertigt bereit.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

März 2020: Blick in das 1. Handbohrloch –  diese spärliche kleine Wasserquelle wird unseren Tank nie befüllen können...

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

März 2020: Das Material für den Aufbau des Wasserturmes liegt bereit.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

März 2020: Der Aufbau des Wasserturmes beginnt. Das Baumaterial wird auf das Gelände gefahren.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

März 2020: Das 1. Bohrloch wird zugedeckt, denn von Hand ist hier ein Durchkommen unmöglich.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

März 2020: Die Arbeiter bemühen sich, die Felsen des 1. Bohrloches zu entfernen, doch es ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

Februar 2020: Leider stossen wir im 1. Bohrloch je tiefer je mehr auf schwere Steine und schlussendlich auf Felsen.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

Februar 2020: Bald stossen die Bauarbeiter auf dicke schwere Steine.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

Februar 2020: Während unten im Bohrloch geschaufelt wird, wird oben die Erde hochgezogen und weggekarrt.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

Februar 2020: Die Arbeiter graben sich fleissig und mit reinster Handarbeit mehrere Meter tief exakt rund in den Boden.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

Februar 2020: Nach wenigen Stunden sieht man bereits sehr gut, wo das 1. Brunnenbohrloch später zu finden ist.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

Februar 2020: Die Arbeiten zum 1. Brunnenbohrloch haben begonnen.

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Februar 2020: Der Pfarrer lässt es sich nicht nehmen, direkt nach der Weihung selber Hand anzulegen.

Brunnenbau Wasserturm Kamerun West

Februar 2020: Der ortsansässige Pfarrer weiht das Grundstück, auf dem unsere 1. Handbohrung vorgenommen wird.